© Staatliches Bauamt Rosenheim

Sudelfeldpass: Sanierungen an Stützbauwerken und Brücken entlang der B 307 bald abgeschlossen

Ihren Anblick kennt vermutlich jeder, der den Sudelfeldpass von Brannenburg nach Bayrischzell schon einmal entlanggefahren ist: die teils imposanten Stützwände aus Natursteinmauerwerk und Bogenbrücken mit Steinverkleidung. Da sie an der Bundesstraße B 307 liegen, ist für die Sanierung und Erhaltung das Staatliche Bauamt Rosenheim zuständig. Insgesamt 37 solcher Stützwände über 1,50 m Höhe gibt es entlang der B 307, außerdem neun Bogenbrücken.

In einer groß angelegten Projektmaßnahme ist das Staatliche Bauamt Rosenheim seit 2008 kontinuierlich damit beschäftigt, an sämtlichen Ingenieurbauwerken entlang des Sudelfeldpasses die Schäden aufzunehmen und wenn nötig Stück für Stück auszubessern und instand zu setzen. In diesem Jahr können die Sanierungen abgeschlossen werden.

Als für die Bauwerkssanierungen zuständiger Sachgebietsleiter hat Helmut Brunner die Maßnahme von Anfang an begleitet: „Die meisten Stützwände und Bogenbrücken entlang der Sudelfeldstraße wurden im Jahr 1938 erbaut und zuletzt in den 70er Jahren teilweise saniert. Die Witterung und vor allem auch das Tausalz von den Straßen haben den Fugenmörtel und den Beton über die Zeit an vielen Stellen mürbe werden lassen.“ Besonders sichtbar ist dies an den Stellen, wo die Stützwände noch aus dem ursprünglichen Kalkstein bestehen. Im Zuge der Maßnahme wurde der Kalkstein an den besonders schadhaften Stellen deshalb durch witterungsbeständigen Granitstein ersetzt und dieser mit salzbeständigem Mörtel verbunden.
Insgesamt fünf Sanierungsmaßnahmen entlang der B 307 stehen in diesem Jahr noch an: eine große Stützwand auf der bayrischzeller Seite, nahe dem Sudefeldsattel und vier im Bereich der Serpentinen nahe der Tatzelwurm-Wasserfälle.
Dabei ist Geduld und Fingerspitzengefühl gefragt. Helmut Brunner: „Zunächst wird die Wand mit einem Hochdruckreiniger gereinigt und das Moos entfernen. Danach werden die Steine und die Fugen genau geprüft und lockere Fugenstücke ausgestemmt. Sind alle Steine soweit in Takt, werden die Fugen mit frost- und tausalzbeständigem Spritzmörtel neu verfüllt. Ist der Mörtel getrocknet kann der überschüssige Spritzmörtel mittels Wasserstrahlverfahren abgetragen werden.“ Übernommen werden die Arbeiten von einer Baufirma, die auf die Sanierung von Steinwänden und Brücken in alpinem Umfeld spezialisiert ist. Mit Gerüsten und Seilen werden die Mitarbeiter bei der Arbeit an den steilen Stützwänden und Brücken gesichert.
Spielt das Wetter mit, können die letzten fünf Maßnahmen bis etwa Ende Juli dieses Jahres abgeschlossen werden. Die nächste Prüfung des Zustands wird dann im zweijährlichen Turnus durch die zuständige Straßenmeisterei des Staatlichen Bauamtes Rosenheim übernommen. Alle drei Jahre erfolgt abwechselnd eine große und eine einfache Hauptuntersuchung.

Da es sich um Bauwerke entlang einer Bundesstraße handelt, stammen die Gelder für sämtliche Sanierungsmaßnahmen aus Bundesmitteln.