Errichtung einer Hackschnitzelzentrale mit Lagerhalle und Fernwärmenetz (EFRE)
Die Landesanstalt für Landwirtschaft betreib am Standort Grub zwei stromlastabhängig betriebene BHKWs (200 KW el/ 260 kW th und 75 kW el/ 105 kW th). Die Abwärme der Anlagen soll in das bestehende Nahwärmenetz eingespeist werden. Das Nahwärmenetz muss dafür erweitert werden.
Zusätzlich soll eine Hackschnitzelzentrale mit Betriebsgebäude, Hackschnitzelbunker und eine Lagerhalle errichtet werden. Die Hackschnitzelanlage soll neben der CO2-Einsparung auch für Lehr- und Demonstrationszwecke für die Beratung von Landwirten dienen.
Projektstand: fertiggestellt 2019
Entwurf: Staatliches Bauamt Rosenheim
Bauzeit: 2017 - 2010
Gesamtbaukosten: 2.950.000 Euro
Finanzierungsanteil 45% EFRE und 55% Freistaat Bayern
Projektleitung / Bauleitung: | Staatliches Bauamt Rosenheim |
Hochbauplanung: | Staatliches Bauamt Rosenheim |
HLSE-Planung: | Gammel Engineering-GmbH, Abendsberg |
Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) Grub
Die Landesanstalt für Landwirtschaft ist eine staatliche Einrichtung und besteht aus 9 Instituten und 5 Abteilungen in verschiedenen Standorten. Die Institute für Tierzucht, Tierernährung und Futterwirtschaft, Landtechnik und Tierhaltung sowie die Abteilung Versuchsbetriebe werden am Standort in Grub betrieben. Die LfL in Grub forscht dabei in den Bereichen Tierzucht (Rind, Schwein, Schaf), im Pflanzenanbau (auch nachwachsende Rohstoffe) und Futtererzeugung, sowie in der Landtechnik. Die Abteilung Versuchsbetrieb betreibt auch verschiedene Demonstrationsanlagen für die Beratung von Landwirten und Versuchsanlagen.
Bestehende Wärmeerzeugung
In der Landesanstalt für Landwirtschaft in Grub wird derzeit der Großteil der Wärme-erzeugung über in der Liegenschaft verstreute Ölkessel mit einer Gesamtleistung von 2,4 MW erzeugt. Teilweise wird die Wärme auch elektrisch erzeugt (Baulehrschau T41 40.000 kwh/a). Damit verbunden ist natürlich auch das Vorhalten der entsprechenden Tanklager.
Im vergangenen Jahr wurde für Versuchszwecke eine Biogasanlage mit 75 kW elektrischer Leistung und ca. 75 kW thermischer Leistung als Grundlaststromerzeugung in Betrieb genommen. Die dabei entstehende Wärme wird bereits zum Teil genutzt. Die bestehende Biogasanlage wird derzeit um eine BHKW mit einer elektr. Leistung von ca. 200 kW erweitert. Diese BHKW wird stromlastabhängig betrieben, daher steht die entstehende Wärme nicht dauerhaft zur Verfügung. Die entstehende Wärme soll jedoch in die Gesamtanlage eingespeist werden. Daher muss die vorhandene Nahwärmeleitung vergrößert werden.
Geplante Wärmeerzeugung
Im Rahmen der Energiewende ist nun geplant, den wesentlichen Teil der Wärme durch nachwachsende Rohstoffe (Kurzumtriebspflanzen) und Bewirtschaftungsabfälle zu erzeugen. Neben der CO2-Einsparung soll die Anlage auch für Lehr- und Demonstrationszwecke für die Beratung von Landwirten dienen.
Hierzu soll eine Hackschnitzelzentrale mit Betriebsgebäude, Hackschnitzelbunker und eine Lagerhalle errichtet werden. Um einen wirtschaftlichen Betrieb zu gewährleisten, wird die Größe der Hackschnitzelkesselanlage auf ca. 1/3 der gesamten erforderlichen Kesselleistung ausgelegt. Die verbleibende Spitzenleistung wird über bereits vorhandene Ölkessel, die bereits in den letzten Jahren erneuert wurden, abgedeckt.
Die Verteilung der Nahwärme erfolgt über ein zu erstellendes Nahwärmenetz, in das auch die bereits bestehenden und auch zukünftig genutzten Spitzenlast-Kessel und die Biogasanlage eingebunden werden. Angeschlossen werden dabei nur die Institutsgebäude.
Wohngebäude werden nicht angeschlossen, jedoch bei der Dimensionierung der Nahwärmeleitungen berücksichtigt. Die Elektroheizung der Baulehrschau wird durch eine Warmwasserheizung ersetzt. Der Anschluss der geplanten Werkstatt wird vorgesehen. Nicht mehr erforderliche Kessel und Tanklager werden demontiert. Die einzelnen Unterstationen werden über die Gebäudeleittechnik verbunden und die einzelnen Wärmeerzeuger abhängig vom erforderlichen Wärmebedarf als Gesamtanlage verbunden.
Fazit
Mit der geplanten Hackschnitzelheizung soll die Liegenschaft effizient und zukunftsfähig gemacht werden. Die Nutzung der regenerativen Energie führt zur CO2-Einsparung und zur Schonung der fossilen Energieträger. Durch die Nutzung als Demonstrationsanlage kann die Anlage auch als Multiplikator für weitere Anlagen in der Landwirtschaft dienen.